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03.12.2010

Nach 84:92 kaum mehr Chancen aufs Final Four in der CEWL

 Der TSV Wasserburg kann die Teilnahme am Final Four der Central European Woman League (CEWL) vermutlich abschreiben. Nach der 84:92 (50:46) Heimniederlage gegen Titelverteidiger BK Kara Trutnov muss der deutsche Vizemeister die drei verbleibenden Partien gewinnen, zwei davon sind allerdings auswärts.

 

 Das Match gegen den CEWL-Titelverteidiger stand unter einem schlechten Stern, denn die Gastgeberinnen mussten kurzfristig auf Kapitän Rebecca Thoresen und Carlene Hightower wegen Verletzungen verzichten, Verena Stürmlinger war aus beruflichen Gründen nicht dabei, dafür lief Regionalligspielerin Brigid Mulroy auf. Für Thoresen und Hightower brachten die Trainer Wanda Guyton und Hans Brei Jezabel Ohanian und Tiffany Porter-Talbert von Anfang an.

 

 Das erste Viertel war für die 200 Fans, die sich durch das Schneechaos in die Badria-Halle gekämpft hatten, äußerst attraktiv, brachte die Trainer auf beiden Seiten aber des öfteren auf die Palme. Wasserburg und Trutnov begegneten sich mit offenem Visier, Verteidigung wurde eher klein geschrieben. Das nutzte als erstes Darina Misurová, die schnell zwei Dreier zum 9:15 versenkte (5. Minute). Die Gäste waren immer dann stark, wenn sie schnell von Abwehr auf Angriff umschalten konnten. Da war die Verteidigung des deutschen Vizemeisters noch ungeordnet und löchrig, Trutnov kam wiederholt zu leichten Korblegern und führte nach dem ersten Viertel völlig zurecht 29:24. „In Trutnov haben wir defensiv sehr viel besser gespielt, wir waren in der Verteidigung schneller zurück und haben die leichten Korbleger nicht zugelassen“, monierte Brei anschließend. Die Gästeführung hielt bis zum 34:38 (16.), dann machten Svenja Brunckhorst und Sequoia Holmes den Ausgleich. Es blieb eng bis Gästecoach Martin Petrovicky in der letzten Sekunde der ersten Halbzeit ein technisches Foul kassierte. Sein Star Misurová war angeblich gefoult worden. Diana Pop war´s egal, sie machte die beiden Freiwürfe zum Halbzeitstand rein.

 

 Nach dem Wechsel investierte vor allem Trutnov sehr viel mehr in die Defensive. Pop und Brunckhorst wurden schon sehr früh im Spielaufbau gedoppelt, dadurch fand Wasserburger im Angriff keinen Rhythmus mehr. Und wenn sich Chancen boten, wurden diese zu oft leichtfertig vergeben. Selbst Korbleger entpuppten sich als übermächtige Aufgaben, von Freiwürfen ganz zu schweigen. Die Gäste, die eine starke Partie in fremder Halle spielten, nahmen die zahlreichen Geschenke dankend an und zogen Anfang des Schlussviertels auf 63:71 davon. Ein Dreier von Jessica Höötmann gab wieder Hoffnung, doch Misurová antwortete im Gegenzug mit einem weiteren Dreier, dicht bedrängt von der besten Wasserburger Defensivspielerin, Tiffany Porter-Talbert. Selbst bei 71:80 (37.) war das Match noch nicht gelaufen, doch Wasserburg vergab in den letzten Minuten sieben von zwölf Freiwürfen und damit die Chance in der CEWL weiter ein Wörtchen ums Final Four mitzureden.

 

 Diese Niederlage muss der deutsche Vizemeister schnell aus dem Gedächtnis streichen, denn am Sonntag steht zum Abschluss der Bundesligahinrunde das Topspiel auf dem Plan: um 16 Uhr gastiert der ungeschlagene BC Marburg in der Badria-Halle.

Es spielten: Sequoia Holmes (26), Tiffany Porter-Talbert (22), Jezabel Ohanian (11), Diana Pop (7), Jana Furková (6), Svenja Brunckhorst (4), Brigid Mulroy (4), Jessica Höötmann (3), Katharina Kühn (1) und Mirijam Unger.