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27.11.2010

Deutlicher Sensationssieg gegen Valosun Brno

 Das Spitzenteam aus dem Land des neuen Vizeweltmeisters wurde mit der bisher besten Saisonleistung überraschend deutlich geschlagen. Damit könnten es die Foxes zumindest theoretisch noch aus eigener Kraft schaffen, in der FIBA CEWL aufzusteigen.

 Den ersten Sieg in der laufenden CEWL - Saison feierte Meister Flying Foxes SVS Post im Heimspiel gegen das international bekannte Spitzenteam der tschechischen Liga, das ist immerhin die Liga des amtierenden Vizeweltmeisters! Wichtige Beiträge leisteten dazu auch die jungen Österreicherinnen, die gegen so harte Gegner erstmals siegen konnten.

 Nach den deutlichen Auswärtsniederlagen gegen ICIM Arad (Rumänien) und Slovanka MB (Tschechische Republik) wollte Headcoach Pinezich vor heimischem Publikum unbedingt siegreich bleiben, um die Chancen auf den Aufstieg nicht vorzeitig begraben zu müssen. Deswegen rotierte er zunächst weniger als aus den letzten Spielen gewohnt. Er begann mit Kapitän Petra Steger, ihrer Schwester Angela, Amanda Thompson, Quenice Davis und Iva Grbas. Der headcoach musste aber doch schon im ersten Viertel auch Bankspielerinnen bringen, weil drei Füchsen überraschend schnell 3 Fouls gepfiffen worden waren.

 Ihren ersten Auftritt in der CEWL absolvierten die beiden Neuzugänge der Flying Foxes Iva Grbas und „Q“ Davis, die dabei wirklich überzeugen konnten. Das Spiel ist durch sie schneller und aggressiver geworden.

 Angefeuert von den diesmal zahlreichen Zusehern in der Posthalle starteten die Füchsinnen selbstbewusst und konzentriert in das Spiel. Nach 8 Minuten gab es bereits eine 25:9 Führung. Nachdem man in der Saisonvorbereitung knapp gegen dieselbe Mannschaft verloren hatte, zeigte sich Valosun vom schnellen Spiel der Füchse überrascht. Umgekehrt galt es vor allem, den Gegenangriff und somit die große Stärke der Tschechinnen zu unterbinden. Dies gelang im ersten Viertel ausgezeichnet. Angetrieben von der flinken quirligen Quenice Davis überzeugten die Foxes mit guter Offensive und verwerteten sicher ihre Wurfchancen. Viertelende 25:14!

 Im zweiten Viertel stellten sich die Gäste besser auf das Angriffsspiel der Heimmannschaft ein. Sie verstärkten den Druck in der Defensive und zwangen die Foxes zu einigen Turnovern. Die Füchse schienen plötzlich Angst vor schnellen Aktionen zu bekommen und agierten zu statisch. So konnte Brno dieses Viertel knapp für sich entscheiden und den Rückstand bis zur Halbzeit auf 8 Punkte verringern – 36:28.

 Nach Seitenwechsel versuchten die Gäste alles, um das Spiel noch zu drehen. Sie erzielten auch die ersten beiden Körbe durch schnelle Passkombinationen und erfolgreiche Distanzwürfe. Plötzlich waren sie nur mehr mit vier Punkten im Rückstand. Angela Steger, Quenice Davis und Jana Lichnerova schlugen – in dieser Reihenfolge – zurück und bauten den Vorsprung wieder aus. Entscheidende Offensivkraft in dieser Phase war dann Jana Lichnerova, die nach einem Wechsel kurzerhand die Initiative übernahm und vor allem unter dem Korb von den Brünnerinnen nicht zu halten war. Sie allein scorte in diesem 3. Abschnitt 12 Punkte und führte so die Vorentscheidung herbei. Auch die anderen Spielerinnen der Foxes fanden in der Folge wieder zu ihrem Spiel zurück. Der Vorsprung wurde erneut auf 18 Punkte ausgebaut - 62:44.

 Das letzte Viertel brachte einen nochmals erhöhten offenen Schlagabtausch. Grbas und Thompson waren bereits mit jeweils vier persönlichen Fouls belastet, wenig später auch Petra Steger und Jana Lichnerova. Die Großen fehlten in der Defensive der Füchse, weshalb Valosun Brno in der Zone zu einigen leichteren Korberfolgen kam. In dieser Phase zeigten einige Junge wie Judith Faustmann und Julia Pöcksteiner ihren Formanstieg auch auf dieser europäischen Ebene und leisteten einen wichtigen Beitrag. Drei getroffene Dreipunkter der Tschechinnen (gegen 2 der Füchse) trugen dazu bei, dass dieser Spielabschnitt unentschieden endete. Den ersten Sieg in der CEWL - Saison ließen sich die Flying Foxes nicht mehr wegschnappen. Sie siegten schlussendlich mehr als verdient mit 84:66.

 Headcoach Pinezich: „Ich bin stolz auf das ganze Team. Wir haben heute sehr intelligent gespielt und unsere Lehren aus der knappen Niederlage beim Turnier in Wasserburg gezogen. Wenn wir den Aufstieg noch schaffen wollen, müssen wir uns aber weiter steigern. Gesehen haben wir auch, dass österreichische Schiedsrichter einem sehr schnellen kampfbetonten internationalen Spiel gewachsen sind. Sie pfiffen absolut korrekt, was auch unsere Gegner anerkennen sollten. Wir haben im ehemaligen Osteuropa von dort heimischen Refs noch nie so eine unparteiische Leitung erleben dürfen, sonst hätten wir auch dort besser mitgehalten. Heute war im ersten Viertel das Freiwurfverhältnis 4:8 für die Gäste, in Arad war das Foulergebnis bis zur Pause schon 3:17 gegen uns.“

 Mag. Helga Steger (Managerin Flying Foxes): „Ich bin sehr zufrieden mit der geschlossenen Mannschaftsleistung und dem Kampfgeist meines Teams. Diesen Sieg haben wir uns redlich verdient. Herausstreichen möchte ich, wie schnell sich Iva Grbas und Quenice Davis ins Team eingefügt haben. Sie waren ja erst 9 Tage bei uns, weil ihre Vorgängerinnen wegen Rückenproblemen entweder nicht konnten oder nicht wollten! Durch diese Kaderwechsel sind wir stärker als vorher. Amanda Thompson aus der WNBA ist sowieso eine Ausnahme Spielerin, wie man sie in Österreich noch nie ein ganze Saison sehen durfte. Mit 23 Jahren direkt aus der NCAA in die WNBA und danach zu den Foxes. Darauf sind wir stolz. 

 Jana Lichnerova hat heute besonders sensationell gespielt. Nachdem sie von den Gegnern – die an sich sehr guten Schiedsrichter haben ihr kein Foul zugesprochen – zu Boden gerissen worden war, lag sie verkehrt mit dem Kopf in die Richtung zum Korb auf dem Rücken. Trotz Bedrängnis verwandelte sie diesen Korb. So etwas habe ich noch nie gesehen. Sie nahm das Spiel im 3. Viertel in die Hand und wollte mental so wie das ganze Team diesen Sieg! Dazu will ich Jana, dem Heacoach, der ganzen Mannschaft aber auch "meinen" Österreicherinnen herzlich gratulieren.“